Restaurieren und Leben Ausstellungseröffnung; Credits Franz GleissAm 29. April 2022 wurde im Stift Melk die Ausstellung „Restaurieren und Leben“ eröffnet, gleichzeitig präsentierte Ute Griebaum das von ihr verfasste Buch. Die Moderation der Podiumsdiskussion hat mir große Freude bereitet. Fotocredits: Franz Gleiss

 

Presseinfo Stift Melk

Ausstellung im Arkadengang des Stiftes Melk eröffnet & Buch „Restaurieren und Leben – Band II“ präsentiert

Eine Klosteranlage wie das Stift Melk ist nur durch konsequente Arbeit und laufende Investitionen zu erhalten – so löst seit 1978 eine Restaurierungsphase die nächste ab. Das Restaurierungsgeschehen der letzten 40 Jahre wird nun in einer am 29. April 2022 eröffneten Ausstellung veranschaulicht. Abt Georg Wilfinger OSB dankte in seiner Begrüßung beim Festakt im Kolomanisaal allen Beteiligten, die es ermöglicht haben, dass die Ausstellung nach coronabedingter Verzögerung nun umgesetzt werden konnte. Die einführenden Worte kamen von Mag. Martin Grüneis, Abteilungsleiter-Stv. der Abteilung Kunst und Kultur des Landes NÖ.

„Leben und Restaurieren“ ist nicht nur der Titel dieser Ausstellung, ein gleichnamiges Buch entstand nach einer Idee von P. Martin Rotheneder OSB. Verfasserin Ute Griebaum stellte anschließend das neu erschienene Fachbuch vor, das die Jahre 1995 – 2018 dokumentiert. Es ist ein umfassendes wie anschauliches Werk, das erstmals Maßnahmen und Erkenntnisse zum Restaurierungsgeschehen festhält und zugleich Interessierten einen Einblick über den Auftrag zum Erhalt und dem damit verbundenen Aufwand im Detail verschafft. Sie dankte in ihrer Laudatio für das Vertrauen, das man ihr im Stift Melk entgegenbrachte sowie ihrem Mann, Baumeister Peter Griebaum, für seine Unterstützung.

Danach wurde zu einer hochkarätigen Podiumsrunde gebeten, die Doris Bracher moderierte.
P. Martin Rotheneder OSB eröffnete mit Anekdoten, er erinnerte sich an einen Gedanken bei einem Schulausflug in seiner Kindheit: „Das Stift Melk muss einmal schön gewesen sein, aber das wird niemals wieder so hergerichtet werden können!“ Lächelnd freute er sich, dass es anders gekommen ist und betonte, dass das damals Unvorstellbare bewerkstelligt wurde, ist vielen engagierten Menschen zu verdanken, wie jenen, die neben ihm am Podium saßen.

Landeskonservator Mag. Dr. Hermann Fuchsberger sprach kurz über modernen Denkmalschutz, Architekt Dipl.-Ing. Christian Wöhrer erläuterte, wie Anforderungen wie Barrierefreiheit im Stift Melk, das unter Denkmalschutz steht, umgesetzt werden konnten; Baumeister Peter Griebaum ging auf die unterschiedlichen Interessen und Bedürfnisse im Kloster ein, er erzählte von baulichen Überraschungen und hob die gute Zusammenarbeit mit dem hausinternen Bauamt hervor. Baudirektor Gottfried Fuchs nahm den Dank entgegen und zeigte sich stolz auf sein Team; mit einem Einblick auf den Alltag im Stift Melk schlug er auch die Brücke zu den kommenden Arbeiten.

Das jetzt gestartete Restaurierungsprojekt umfasst die Stiftbibliothek, Bibliothekar Dr. Johannes Deibl gab kurz Einblick in seine Tätigkeit und informierte das Publikum über die notwendig gewordenen Maßnahmen, damit dieses Kulturgut, der historisch gewachsene Buchbestand mit 100.000 Bänden, davon 1.800 Handschriften und 750 Inkunabeln sowie die Räumlichkeiten, erhalten werden kann.

Zur Finanzierung des neuen Projektes gibt es verschiedene Initiativen, vom dazu gegründeten Förderverein EX LITTERIS IMMORTALITAS berichtete Alexander Hauer, Intendant der Wachau Kultur Melk: „Die Idee entstand gemeinsam mit Grafiker Alfred Heindl, wir beide fühlen uns mit dem Haus sehr verbunden. Der Verein lädt Gleichgesinnte ein, sich zu beteiligen bzw. wollen wir damit auch eine Community aufbauen.“

Ludwig Wenzl OSB formulierte in seinen Schlussworten, dass Kunstwerke, wie alles im Leben dem Zahn der Zeit unterworfen ist. In der Vergangenheit entstanden, sind sie Zeugnisse der Geschichte – sie sollen auch nachfolgenden Generationen erhalten bleiben.

In Vertretung der Landeshauptfrau eröffnete Dipl.-Ing. Georg Strasser, Abgeordneter zum Nationalrat, die Ausstellung, die nach dem Festakt von den Gästen im neu gestalteten Arkadengang besichtigt wurde.

 

Restaurieren und Leben – die Ausstellung

1978 – 2018

Seit 1978 löst eine Restaurierungsphase die nächste ab – eine Klosteranlage wie das Stift Melk ist nur durch konsequente Arbeit und laufende Investitionen zu erhalten. Das Haus kann viele Geschichten erzählen – mit dieser Ausstellung wird das Restaurierungsgeschehen der letzten 40 Jahre veranschaulicht. Metall, Stein, Holz sind die Materialien, an denen die Vergänglichkeit festzumachen ist – ersichtlich an Türen, Figuren, Fenstern oder Kapitell, die exemplarisch ausgestellt sind.

In der Vergangenheit wurden die Stiftskirche, das Dach, die Fassade und die Kuppel restauriert, es wurde durch bauliche Maßnahmen – wie z.B der Zubau der Sporthalle des Stiftsgymnasiums – modernisiert und durch den Einbau neuer Anlagen – wie Lüftungsanlagen – zur Erhaltung des Kulturgutes beigetragen, durch Liftanlagen und neu angelegte Wege wurde ein barrierefreier Zugang ermöglicht. Weiters wurden Räumlichkeiten erschlossen, die nun für Veranstaltungen zB für Ausstellungen etc. verwendet werden, womit ein Teilen und Öffnen des Hauses machbar geworden ist.

Mit 2022 wird das nächste Projekt begonnen – die Restaurierung der weltberühmten Stiftbibliothek mit 100.000 Bänden, davon 1.800 Handschriften und 750 Inkunabeln. Um den historisch gewachsenen Buchbestand und die Räumlichkeiten für die Zukunft zu erhalten, sind jetzt Maßnahmen notwendig.

Es braucht viel Fachwissen, Engagement und finanzielle Unterstützung, damit die Geschichte des Stiftes Melk auch für die nächsten Generationen weitergeschrieben werden kann.

Die Ausstellung ist zu den Öffnungszeiten des Stiftes Melk frei zugänglich.

Buch Restaurieren und Leben – Band II
Neu erschienen ist der zweite Band des gleichnamigen Buches, der die Restaurierungsgeschichte von 1995 – 2018 dokumentiert. Verfasserin Ute Griebaum hat nach der Idee von P. Martin Rotheneder ein umfassendes wie anschauliches Werk geschaffen, das erstmals Maßnahmen und Erkenntnisse zum Restaurierungsgeschehen festhält und somit Nachschlagewerk für Fachleute ist, zugleich verschafft er Interessierten einen Einblick über den Auftrag zum Erhalt und dem damit verbundenen Aufwand im Detail.

Der Band ist im Shop des Stiftes Melk um 59,90 Euro erhältlich.

Melk, 30. April 2022

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